Ich ging den Gang wieder zurück und dann sah ich Ally und Ian auch schon. Sie standen vor dem Raum, in dem ich mit meinen Eltern gerade noch war. Ich ging geradewegs auf die beiden zu.
"Hey Schatz", sagte ich und küsste sie sanft. Dann lächelte ich Ian an. "Hey Ian", sagte ich. Mein Blick wanderte wieder zu Ally. Ich wollte sie zu nichts zwingen, ich wusste nicht, ob sie meine Eltern überhaupt kennen lernen wollte.
"Meine Eltern sind hier und... sie würden dich gerne kennen lernen. Natürlich nur, wenn du willst", sagte ich und nahm ihre Hand. Sie sollte sich zu nicht gedrängt fühlen. Natürlich wäre es schön, einfach auch um zu sehen, ob sie sie mögen würden. Aber sie sollte sich nicht unwohl fühlen. In den letzten Tagen war so viel passiert, wenn sie das jetzt nicht wollte, war das mehr als verständlich.
Ich blickte ihr direkt in die Augen und konnte noch immer nicht fassen, wie wunderschön sie aussah.

Als Jayce bei uns war, genoss ich den sanftes Kuss den er mir auf die Lippen drückte. "Hey.", murmelte ich leise und blickte ihn an. Ian legte mir seine Hand auf den Arm und ich spürte auch seinen Blick auf mir. "Vergiss nicht was ich gesagt habe...", sagte er eindringlich. Natürlich hatte Ian recht und vielleicht hatten sie doch nicht so viel gegen mich, wenn sie mich kannten. Vielleicht stellten sie sich vor, dass ich eine Schlägerin war. Oder eine Alkoholikerin? Oder vielleicht am ganzen Körper tätowiert und gepierct war? Man sah mir nicht an, dass ich eine Ferox gewesen war. Vielleicht würden sie mich doch mögen...
"Ja, ich komme mit.", sagte ich leise und verschränkte meine Finger mit seinen. "Okay, dann bin ich mal weg. Viel Spaß euch beiden.", sagte Ian und verabschiedete sich von uns. Ich sah ihm hinterher, bis er aus meinem Sichtfeld verschwand. Erst dann wandte ich mich zu Jayce. "Dann lass uns mal gehen, wir wollen sie doch nicht warten lassen...", meinte ich leise und zusammen gingen wir die Gänge entlang.
Natürlich hatte ich Zweifel und diese vermischten sich mit meinen Bauchschmerzen, was keine gute Kombination ergab. Hoffentlich würde sich das ganze etwas legen. Ich machte mir sicherlich umsonst so viele Sorgen.
Wir kamen am Speiseraum an und gingen durch die Tür. Es war so gut wie nichts los und an einem hinten Tisch sah ich Alexis mit ihren Eltern sitzen. Unbewusst drückte ich die Hand von Jayce etwas fester.

"Bis später, Ian", sagte ich und blickte ihm ebenfalls hinterher. Als er verschwunden war, machten wir uns auch auf den Weg.
Ich spürte, wie Ally meine Hand fester drückte, als wir den Speisesaal betraten und meine Eltern und Alexis in der Ecke sitzen sah. Ich strich sanft mit meinem Daumen über ihren Handrücken und blickte sie an. "Sie werden dich mögen, es geht gar nicht anders", sagte ich leise zu ihr, während wir durch den Raum gingen. Noch bevor wir den Tisch erreicht hatten, standen meine Eltern auf und blickten uns an.
Ich spürte, wie ihre Blicke Ally prüfend absuchten. Sie waren keine Fans von Tattoos und anderem Körperschmuck, doch da sie bei Ally nichts feststellen konnten, war das bereits ein Pluspunkt.
Als wir vor ihnen standen, blickte ich von Ally zu meinen Eltern.
"Mom, Dad, das ist Ally. Ally, das sind meine Eltern", sagte ich und blickte die drei an.
Meine Mutter kam einen Schritt auf uns zu und streckte die Hand aus. "Hallo, Ally. Ich bin Vivian", sagte sie und lächelte Ally an. Ich merkte an dem Blick meiner Mutter, dass sie zumindest vom Äußerliche nichts gegen Ally auszusetzen hatte. Wie auch? Ally war bildhübsch und die Amitekleidung unterstrich es einfach wunderbar.
Als nächstes reichte auch mein Vater ihr die Hand. "Schön dich kennen zu lernen, ich bin Daniel", sagte er und lächelte sie freundlich an. "Ich hatte nicht erwartet eine so hübsche junge Dame an der Seite meines Sohnes zu sehen", sagte er und sein Lächeln wurde breiter. Als er zu mir sah, zwinkerte er mir zu.

"Ich hoffe wirklich, dass du damit recht hast.", sagte ich leise und musterte seine Eltern. Ich schenkte ihnen ein kleines, jedoch schüchternes Lächeln. Die Beiden musterten mich genau, als wir direkt vor ihnen standen. Aus der Nähe wirkte noch nicht mal seine Mutter so kalt, besonders, als sie mir ein Lächeln schenkte. Es war ein warmes herzliches Lächeln und zumindest etwas meiner Angst löste sich auf.
Ich ergriff ihre Hand und sah sie lächelnd an. "Hallo, freut mich Sie kennenzulernen.", sagte ich freundlich, meine Stimme war ruhig und klar. Dann wandte ich mich zu Daniel, dem Vater von Jayce und Alexis, und ergriff dann seine Hand. "Ich bin ebenfalls sehr froh, Sie endlich mal kennenlernen zu dürfen.", sagte ich und machte eine kurze, jedoch höfliche Pause. "Ich bin Alessia, doch nennen Sie mich Ally." Dann sah ich zwischen ihnen hin und her. Bei der Bemerkung seines Vaters, färbten sich meine Wangen leicht rosa und ich sah zu Alexis. "Hey Ally.", meinte sie grinsend und musterte mich. Sie lächelte selbstzufrieden, da sie mich schließlich so hergerichtet hatte. "Hey Alexis.", meinte ich und erwiderte kurz ihren Blick, ehe ich wieder zu Vivian und Daniel sah. "Kommt, setzt euch. Ihr wollt doch sicherlich nicht ewig rumstehen, es lässt sich doch viel besser reden, wenn man sitzt.", meinte Alexis etwas ungeduldig und tippte mit ihren schlanken Fingern auf den Tisch.

Ich musste lächeln, als ich merkte, dass meine Eltern anscheinend doch etwas an Ally fanden. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Würden sie sie nicht akzeptieren, dann wären sie mir egal. Ally war alles für mich, aber sie waren nun extra hergekommen um uns zu sehen und hatten die Gelegenheit Ally kennenzulernen auch genutzt. Sie wollten das Verhältnis sowohl zu Lexi, als auch das zu mir, verbessern. Das war doch gut.
Ich musste grinsen, als mein Vater den Kommentar von sich gab. Ich merkte, wie Allys Wangen sich rosa färbten und ich drückte ihre Hand sanft. Vielleicht wurde ja doch noch alles gut.
Wir setzten uns, wie Lexi es vorschlug. Sie hatte natürlich an alles gedacht. Sie hatte Trinken auf den Tisch gestellt und auch ein paar Kekse und ein paar Stücke Kuchen waren da.
Ich nahm mir eine Tasse, die ich mit Kaffee füllte. Mein Vater tat es mir gleich. Ich nahm einen großen Schluck und blickte dann in die Runde.
"Also, Ally, du hast Jayce ja ziemlich den Kopf verdreht und auch Alexis spricht nur in höchsten Tönen von dir", sagte mein Vater.

Alexis zog mich neben sich und so saß ich zwischen ihr und Jayce. Es war ein komisches Gefühl mit ihren Eltern am selben Tisch zu sitzen, doch sie waren nicht so übel wie ich erwartet hatte. Sie schienen wirklich nett zu sein, Ian hatte also doch rech gehabt.
Alexis schob mir einen Tee zu, sie wusste genau was ich mochte und was nicht. Und das obwohl wir nur ein Jahr zusammengelebt hatten. "Danke.", meinte ich lächelnd. "Für dich immer wieder gern.", Alexis zwinkerte mir zu, sie hatte sich ebenfalls einen Tee gemacht.
"Wissen Sie, das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich könnte mir kein Leben mehr ohne die Beiden vorstellen.", erwiderte ich lächelnd und nippte dann an meinem Tee. "Dad, du untertreibst sogar. Du müsstest Jayce und Ally mal einen ganzen Tag zusehen. Der eine kann nicht ohne den anderen, ich hab selten eine so starke Verbindung zwischen zwei Menschen gesehen.", meinte Alexis grinsend und fuhr sich durch ihr braunes Haar. Natürlich war es mir etwas peinlich, dass Alexis das vor ihren Eltern ansprach. Doch ich ließ es mir nicht anmerken. Es war die Wahrheit und Candor wollten nur diese hören. Und außerdem sollten sie wissen, dass es zwischen Jayce und mir ernst war.
Dann wurde ihr Blick etwas ernster. "Wie geht es eigentlich deinem Bauch? Tut mir leid, dass ich das jetzt fragen muss. Doch Jonathan hat gemeint, wenn du zu starke Schmerzen hast, dann soll ich dir Tabletten holen. Und ich will das nicht vergessen, nicht dass du wegen mir noch leidest.", Alexis war eigentlich sogar zu lieb für die Amite, wenn man darüber nachdachte. Sie kümmerte sich um alles und jeden, hatte immer schreckliche Schuldgefühle wenn sie etwas vergaß und versuchte alles wieder gutzumachen. Ich kannte niemanden, der lieber war als sie und ich war froh, dass ich sie damals getroffen hatte. "Mach dir keine Sorgen, Lexi. Es ist schon besser geworden. Du hast mir genug geholfen, aber trotzdem danke. Du bist eine wirklich gute Freundin."

Ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee, als Lexi die Worte von sich gab und ich merkte, wie mir die Wärme in die Wangen stieg. Ich warf Lexi einen Blick zu. Unsere Eltern mussten nicht alles wissen. Nun ja, vielleicht war es nicht schlecht, wenn sie wussten, dass Ally und ich wirklich viel füreinander übrig hatten, dass wir uns wirklich liebten, aber das jetzt so gerade heraus zu sagen, war doch nicht sehr angenehm.
"Ich glaube wir müssen uns noch bei dir bedanken, Ally. Ohne dich wär Jayce wohl nicht mehr hier", sagte meine Mutter und lächelte Ally an. Ich blickte zu meiner Mutter. Ihr lächeln war echt, auch, wenn etwas Trauer in ihren Augen lag. Natürlich. Ich war zwar am leben, dafür war Spencer nicht mehr da. Warum musste er auch da sein? Er hätte nicht da sein sollen.
Ich schluckte noch einmal und atmete tief durch. Ich legte meine Hand auf Allys und drückte sie sanft.

"Sie müssen mir nicht dafür danken, das ist doch selbstverständlich.", sagte ich lächelnd, doch dann wurde mein Blick traurig. "Wissen Sie, ich wünsche mir, dass ich mehr Leute hätte retten können. Es tut mir wirklich leid...", meinte Stimme war leise und mein Blick ruhte auf Vivian. Sie sah noch immer sehr niedergeschlagen aus und ihr Mann legte den Arm um sie. "Dir muss das nicht leidtun, es hat keinen Sinn weiter darüber traurig zu sein. Wir können daran leider nichts ändern und es ist schließlich nicht deine Schuld.", meinte sie leise und sah mich eindringlich an. Ihr Blick war jedoch sanft. "Ich bin nur froh, dass du wenigstens dafür sorgen konntest, dass Jayce noch lebt."
Sie lehnte sich sanft an Daniel und beruhigte sich langsam wieder. So etwas würde man nie komplett vergessen können, der Schmerz würde immer tief sitzen. Doch mit der Zeit würde es immer einfacher werden.
Ich sah zu Jayce, als er meine Hand sanft drückte und ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. Mein Blick ruhte weiter auf ihm und ich merkte, wie auch er sich langsam wieder beruhigte.
"Wieso habt ihr alle jemanden, der euch den Schmerz nimmt? Ich will nicht mehr als einzige allein sein...", Alexis brach die Stille mit ihren sehr einsamen Worten.

Ich blickte zu meinen Eltern, wie sie sich gegenseitig Kraft gaben und unterstützten. Sie konnten nichts gegen Ally haben. Sie hatten vermutlich das gleiche, die Vertrautheit und Liebe, die sie teilten, zwischen Ally und mir gesehen. Wie konnte man die Frau hassen, die den eigenen Sohn vervollständigte? Die Antwort war simpel:
Man konnte es nicht. Sie konnten es nicht. Nicht einmal, wenn sie es gewollt hätten.
Lexi riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte zu ihr herüber.
"Niemand kann den Schmerz je ganz nehmen, Lexi, es geht darum ihn erträglich zu machen und weiterzuleben. Und dabei hilft einem die Familie. Du bist nicht allein. Wir sind alle bei dir", sagte mein Vater und ich musste lächeln.
Ich hätte es nicht besser ausdrücken können und er hatte vollkommen recht.
Der Schmerz würde noch eine ganze Weile bleiben und die Wunde des Verlustes würde nie verheilen, wir würden nur lernen damit zu leben.

Ich hörte den weisen Worten seines Vaters zu und musste ebenfalls lächeln. Doch Alexis seufzte nur und ich strich ihr sanft über den Arm. Sie wollte es nicht so richtig glauben und das sah man ihr an. Auch wenn Alexis ihre Eltern liebte, war sie jedoch enttäuscht von deren Verhalten. Schließlich hatte sie, sie sozusagen verstoßen, als sie die Fraktion gewechselt hatte.
"Jayce, du verstehst das nicht...",murmelte Alexis und fuhr sich durch ihr braunes Haar. "Weißt du wie es Alessandro geht?", fragte mich Alexis leise, sie wollte nicht, dass ihre Eltern es mitbekamen. "Geht so, er verweigert sein Schmerzmittel.", gab ich leise zurück und zuckte mit den Schultern. Sie wollte doch nicht etwa, irgendwann ihren Eltern Alessandro vorstellen? Die Beziehung die die beiden führten, war für so etwas nicht ausgelegt.
"Über wen redet ihr beiden?", fragte uns Vivian nach einiger Zeit und musterte uns interessiert, auf ihren Lippen lag wieder ein Lächeln. Doch darüber würde ich kein Wort verlieren, auch wenn Alessandro mein Bruder war, war es Alexis Sachen was sie tat und es wäre mir lieb, wenn sie es unterließ ihr von meinem Bruder zu erzählen.
Alexis sah mich fragend an und merkte, dass ich wollte dass sie nochmals darüber nachdachte. "Ach es ist nichts, es geht bloß um einen Verletzten hier. Nichts wichtiges.", meinte Alexis und zuckte mit den Schultern.

Ich seufzte leise. Natürlich war es nicht einfach. Aber sie hatte doch auch Alessandro. Das Problem hier war nur, dass der gerade genügend eigene Probleme hatte und im Moment nicht unbedingt Lexi trösten konnte. Und auch wenn... ich wusste nicht, wie ihre Beziehung zueinander genau war. Würde sie jetzt, da es möglich sein würde, fortbestehen? Ich wusste es nicht und das war auch nicht meine Sache. Aber was erwartete sie? Natürlich war es gut jemanden zu haben, aber dennoch musste jeder letztendlich selbst mit dem Schmerz zurecht kommen.
Ich erwiderte nichts auf ihren Kommentar und trank meinen Kaffee aus.
Ich hörte das Flüstern von Ally und Lexi, ging aber nicht darauf ein. Irgendwann fragte meine Mutter um wen es genau ging. Beide entschieden sich meine Eltern nicht in die Liebelei einzuweihen. War vielleicht auch besser so, wenn sie nicht genau wussten was es zwischen ihnen war.
"Achso, okay, aber ich denke wir werden so langsam wieder aufbrechen", sagte mein Vater und blickte meine Mutter an, die zustimmend nickte.
"Okay", sagte ich und stand auf. Ally und Lexi taten es mir gleich.
Wir begleiteten meine Eltern heraus. Sie waren mit einem Auto hergekommen. Da sie bei den Candor ziemlich wichtig waren, hatten sie Zugang zu Autos.
"Ich denke wir werden uns bald wiedersehen", sagte ich und umarmte zunächst meine Mutter und dann meinen Vater.
"Ja, das hoffen wir", sagte mein Vater und klopfte mir auf die Schulter und lächelte.
"Passt auf euch auf", sagte meine Mutter und strich Lexi sanft über die Wange.

Ich folgte ihnen nach draußen, als sie gehen wollten und ließ sie erst einmal sich voneinander verabschieden. Erst nachdem sich die vier verabschiedet hatten, reichte ich erst Vivian die Hand und dann Daniel. "Es freut mich Sie kennengelernt zu haben.", meinte ich lächelnd und die Beiden erwiderten mein Lächeln. "Die Freude ist ganz meinerseits, Ally.", meinte Daniel und wandte sich zu Jayce. "Wehe, du lässt sie aus den Augen. Ich denke, dass ihr es zusammen sehr gut habt...", flüsterte Daniel zu Jayce und zwinkerte ihm zu.
Dann stiegen die Beiden in das Auto und winkten uns noch mal zu, ehe sie wegfuhren. Wir sahen den beiden noch einige Zeit hinterher, bis das Auto komplett verschwunden war.
"So ihr Beiden, zu meinem wunderbaren Plan wovon du noch nichts weißt Jayce.", fing Alexis grinsend an und wandte sich zu uns. "Ihr verabschiedet euch jetzt mal von Four und Chris, danach geht ihr zu deinem alten Zuhause Ally. Ich bekomme das zeitlich noch hin." Alexis war gepackt von Vorfreude und rannte in die Richtung des Wohnviertels. Ich sah ihr kopfschüttelnd hinterher. "Sie kann auch ohne das Brot so richtig verrückt glücklich sein.", meinte ich zu Jayce und lächelte ihn an.

Ich musste lächeln und nickt, nachdem, was mein Vater mir gesagt hatte. Ich nahm Allys Hand und zog sie ein Stück näher an mich heran. Dann winkten wir den beiden zum Abschied, bis sie schließlich fuhren und verschwanden. Noch ein paar Augenblicke standen wir so da, als Lexi mich aus meinen Gedanken riss.
Ich blickte sie an. "Was für einen Plan?", fragte ich und schaute von Ally zu Lexi und wieder zurück.
Ich hatte ja schon mitbekommen, dass Ally noch was vorhatte. Sie hatte gesagt, dass sie mich irgendwohin entführen wollte. Aber ich wusste nicht, dass Lexi mit dahinter steckte.
"Das wirst du dann sehen", antwortete Lexi, während sie bereits weiterlief und Ally und mich allein stehen ließ. Ich schaute Ally mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Natürlich mussten wir uns erst einmal von Four und Chris verabschieden, die beiden würden gleich gemeinsam mit den Polizisten und der SWAT Einheit aufbrechen.
Mein Blick wanderte zu dem Gebäude, in dem wir untergebracht waren. Aus der Tür kamen einige Leute. Es waren die Polizisten, die ihre Taschen auf die großen Geländewagen packten. Dann kamen noch andere heraus. Ein junger Mann, die Haut olivfarben, dunkle Haare. Er hielt die Tür auf, durch die dann ein Rollstuhl mit einem Jungen gefahren wurde, dem eine Decke über die Beine gelegt war. Er hatte eine solche Ähnlichkeit mit dem ersten, dass man nicht übersehen konnte, dass die beiden Brüder waren. Eine hübsche Brünette schob den Rollstuhl. Und dann kamen auch Four und Chris, beide mit einer Tasche über der Schulter, durch die Tür. Chris hatte seinen anderen Arm um Ians Schulter gelegt.
Nici winkte uns zu und ich ging mit Ally an der Hand zu ihnen herüber.
Ich musste lächeln, als ich Uriah vom Näherem sah. Er hatte sich schon ganz gut erholt. Natürlich sahen seine Verletzungen nicht berauschen aus, aber er hatte ein Lächeln auf dem Gesicht.
"Es wird Zeit!", rief einer der Polizisten vom Geländewagen herüber. Four nickte und gab ihm ein Zeichen, dass sie gleich da sein würden.
"Okay, dann heißt es erst einmal Abschied nehmen", sagte Four und blickte in die Runde. Er fing bei Ally und mir an, umarmte sie, schlug bei mir ein und drückte mich auch. Dann Ian, Uriah und Zeke und dann zog er seine Schwester zu sich, die er fest in seine Arme schloss.
Er flüsterte ihr etwas zu, was verstand ich nicht, aber das ging mich auch nichts an.
Auch Chris verabschiedete sich nun von uns.
"Machts gut, lasst was von euch hören", sagte ich und blickte die beiden an.

Ich musste schmunzeln, sagte aber dazu auch nichts. Alexis hatte mich zwar in alles eingeweiht, doch ich wusste nicht ganz genau auf was ich mich einstellen sollte.
Doch bevor wir uns dem ganzen stellen konnten, war es erstmal Zeit sich von Chris und Four zu verabschieden. Ich folgte dem Blick von Jayce und sah, dass sogar Uriah hier war. Ich hatte ihn das letzte Mal vor einer Woche gesehen, da war er noch kerngesund gewesen. Und jetzt saß er im Rollstuhl, doch es würde irgendwann wieder werden. Wir waren alle erleichtert, dass er es überlebt hatte.
Zusammen mit Jayce gingen wir zu ihnen, alle waren da außer Alessandro, dem strenge Bettruhe verschrieben war. "Viel Glück, Four.", murmelte ich ihm zu, als er mich in seine Arme schloss. Dann sah ich ihm zu, wie er sich von allen weiteren verabschiedete.
Dann kam Chris zu mir und lächelte mich traurig an, auch er schloss mich in seine Arme. "Melde dich ab und zu mal.", sagte ich zu ihm und erwiderte die Umarmung. Dann ließ er mich los und verabschiedete sich ebenfalls von den anderen.
Als Four und Chris damit fertig waren, nahmen sie ihre Sachen und machten sich auf den Weg zu den Geländewägen. "Hey, Ally!", hörte ich eine Stimme und drehte mich um. Ryan stand da und musterte mich lächelnd. "Bekomm ich keine Verabschiedung?" Ich ging zu ihm und umarmte ihn kurz. "Gute Fahrt, Ryan. Danke, dass du mir geholfen hast Jayce zu finden obwohl du mich eigentlich gar nicht kanntest.", sagte ich leise. "Keine Ursache. Außerdem hab ich das mit William mitbekommen, ich wusste dass du meine Hilfe benötigst.", er sah mich ein letztes Mal an. "Bis dann." "Bis dann.", erwiderte ich.
Auch er ging zu den Geländewägen und ich zurück zu Jayce. Ich rückte näher zu ihm und lehnte meinen Kopf an seinen Brustkorb, während ich dabei zusah, wie alle wegfuhren.
Als sie alle weg waren, sah ich zu Nici und Uriah. "Ich werde ihn wieder reinbringen, es ist zu kalt hier draußen.", meinte sie und schob Uriah im Rollstuhl davon. Ihr folgten Zeke und Ian.
Dann standen nur noch Jayce und ich hier draußen. "Dann lass uns mal zu Alexis gehen.", meinte ich leise und sah zu ihm hoch. Zusammen gingen wir die von Frost bedeckten Wege entlang, bis wir an dem Haus meiner Eltern ankamen. Ich öffnete die Tür und sah mich um. Das Licht war gedimmt und einige Rosenbätter lagen auf dem Boden verstreut. Ich musste grinsen. "Alexis und ihre schrecklich übertriebene romantische Ader."

Ein Polizist stand hinter uns und auch von ihm verabschiedete sich Ally. Ich kannte ihn nicht, aber ich war allen hier zum Dank verpflichtet, immerhin hatten sie sich allein meinetwegen in diese unglaubliche Gefahr begeben und viele waren verletzt worden, einige sogar getötet.
Wir warteten bis die Geländewagen abgefahren waren und die anderen wieder ins Gebäude gegangen waren. Es freute mich zu sehen, dass es Uriah soweit gut ging. Noch vor ein paar Tagen mussten wir damit rechnen, dass er es nicht schaffen würde. Natürlich würde es noch einige Zeit dauern, bis er wirklich wieder vollkommen auf dem Damm ist, aber ihm ging es soweit gut.
Ich blickte Ally an. "Okay", sagte ich noch immer ein wenig skeptisch. Ich hatte keine Ahnung, was die beiden geplant hatten. Ich folgte Ally zu ihrem Elternhaus und schaute ziemlich verdutzt, als sie die Tür öffnete.
Das Licht im Haus war gedimmt und ich glaubte auch Kerzen zu riechen. Auf dem Boden waren Rosenblätter verstreut. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Das war also euer Plan?", fragte ich und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen.
Wir gingen ins Wohnzimmer, der gesamte Weg war mit Rosenblättern ausgelegt und der Tisch wirklich sehr schön gedeckt.

Ich musste kichern und sah mich genau um. "Das war nicht mein Plan, sie hat mich nur grob davon in Kenntnis gesetzt. Aber das hab ich jetzt nicht erwartet.", meinte ich zu Jayce und sah mich weiter um. Wir gingen zusammen zum Wohnzimmer und ich bemerkte, dass Alexis mit Rosenbättern wirklich nicht gespart hatte.
Im Wohnzimmer betrachtete ich den Tisch, welcher schön dekoriert war. Sie hatte sich Mühe gegeben, aber sie hatte etwas übertrieben. Es war wirklich lieb von ihr, aber sie hätte nichts davon machen müssen. Sie hatte sich schließlich auch mal Freizeit verdient, aber anscheinend war das ihre perfekte Vorstellung davon.
Aus der Küche kam ein angenehmer Geruch, doch ich konnte ihn schlecht einer gewissen Speise zuordnen. "Alexis?", rief ich und ging ein paar Schritte in Richtung Küche. "Ich bin gleich fertig, ihr werdet es so lieben.", schwärmte Alexis und man hörte ein paar Töpfe aneinander schlagen. Vorsichtigem Schrittes ging ich hinein und sah mich um, es war alles ordentlich geblieben. Nur ein paar Töpfe standen auf der Herdplatte. "Du übertreibst doch Alexis, das ist doch nicht nötig.", meinte ich und lächelte ihr zu. "Doch, ihr habt euch das verdient.", Alexis sah kurz zu mir und fing dann an in einem Topf herumzurühren.

Ich sah mich um. Sie hatte sich wirklich unglaublich viel Mühe gegeben, das war einerseits toll, andererseits sollte sie sich nicht wegen uns so viel Mühe geben. Immerhin machte sie das nur für uns. Das Licht war wunderbar, wirklich romantisch. Das Wohnzimmer war nur durch ein paar Kerzen erhellt. Ich liebte den Geruch von Kerzen. Dieser Geruch mischte sich mit einem Weiteren. Essen.
Ich konnte nicht sagen was, aber man roch, dass frisch gekocht wurde. Und es roch verdammt lecker.
Ally rief nach Lexi, welche aus der Küche heraus antwortete. Ally ging darauf hin zu ihr. Ich blieb allein im Wohnzimmer und sah mich noch etwas um.
Um die Stimmung perfekt zu machen, fehlte eigentlich nur noch Musik.
Ich hätte ja etwas auf dem Klavier gespielt, doch das hatten sie hier nicht. Also ging ich zur Stereoanlage und schaute die CDs durch, die daneben lagen. Ich zog eine raus, die sich gut anhörte und legte sie ein.
Leise Gitarren- und Klavierklänge kamen aus den Lautsprechern.

Alexis holte zwei Teller heraus und drapierte das Essen auf diesen. "Geh zu Jayce, ich bringe euch gleich das Essen und etwas zum trinken. Danach verschwinde ich.", meinte Alexis und zwinkerte mir zu.
Ich tat was sie sagte und ging langsam wieder zurück ins Wohnzimmer. Jayce hatte in der Zwischenzeit Musik angemacht, es war die CD mit den Klavier- und Gitarrenklängen. Die Musik war entspannend und ich legte den Kopf leicht schief. "Sie lässt sich davon nicht abhalten, also sollten wir es genießen.", sagte ich leise und ging mit langsamen Schritten auf Jayce zu, bis ich vor ihm stand.
"Ich hab dir noch gar nicht gesagt, dass mir die Klamotten tausendmal besser an dir gefallen.", ein Grinsen huschte mir über die Lippen und ich beugte mich zu ihm. Vorsichtig küsste ich ihn und schloss die Augen. In meinem Kopf spielten sich die ganzen schönen Augenblicke mit Jayce ab, Sachen die ich nie vergessen wollte. Wir kannten uns erst wenige Wochen und es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, mit guten und schlechten Momenten. Doch sie waren alle prägend gewesen und sie hatten unser Leben verändert.
Ich hörte wie Alexis leise die Teller auf den Tisch stellte und wieder in die Küche huschte. Einige Augenblicke später kam sie wieder hinein und stellte weitere Sachen auf den Tisch. Wohlmöglich etwas zum trinken.

Ally kam wieder aus der Küche zurück und kam zu mir.
Natürlich hatte sich Lexi davon nicht abhalten lassen. "Sie kann ein ziemlicher Dickkopf sein", antwortete ich und mein Blick wanderte zur Küchentür.
Ally stand nun direkt vor mir und sagte mir mit einem Grinsen auf dem Gesicht, dass mir die Sachen, die ich nun trug, besser standen. Ich musste schmunzeln. "Na dann. Jetzt sehe ich auf jeden Fall nicht mehr aus, wie ein Clown. Aber an dich kommt niemand heran", antwortete ich und erwiderte ihren sanften Kuss.
Ich schloss sie in meine Arme und zog Ally sanft an mich heran.
Meine Augen waren geschlossen und ich genoss jede Sekunde, die Ally und ich uns so nahe waren. Unsere Herzen schlugen im gleichen Takt, es war ein so unglaubliches Gefühl.
Im Hintergrund hörte man, wie Lexi etwas auf den Tisch abstellte, wieder aus dem Raum schlich und noch einmal etwas abstellte.
Dann war nichts mehr zu hören, außer Allys und meinem Atem und die Musik, die leise im Hintergrund spielte. Lexi hatte sich aus dem Staub gemacht um uns einen schönen Abend zu ermöglichen.
Ich öffnete langsam die Augen und unsere Lippen lösten sich voneinander.
Mein Blick wanderte zum Tisch. Sie hatte uns 2 wunderschön angerichtete Teller hingestellt, Wasser und Rotwein standen auf dem Tisch und an der Seite stand noch ein Dessert. "Sie ist verrückt", sagte ich leise.

Dann ging sie wieder und ich konnte erahnen, wie sie den Hinterausgang benutzte und verschwand. Sie würde uns nicht stören wollen, sie würde bloß irgendwann sehen wollen, dass sie damit etwas erreicht hatte.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, öffnete ich die Augen und drehte mich leicht in den Armen von Jayce. Auf dem Tisch standen die beiden schön angerichteten Teller und außerdem Wasser und Rotwein. "Ja, das ist sie...", gab ich zu und musste dann lächeln. Alexis hatte maßlos übertrieben.
"Naja, dann sollten wir jetzt essen. Ihre Mühe sollte nicht umsonst sein, ist doch eigentlich echt süß.", meinte ich lächelnd und nahm die Hand von Jayce. Zusammen gingen wir zu dem kleinen Tisch. Erst jetzt konnte ich das Essen genauer sehen. Es waren karamellisierte Karotten, daneben schön angerichtete Bohnen sowie Kartoffeln mit Rosmarin. Zu guter letzt gab es kein schönes Stück Fleisch für jeden. Alexis hatte sich so viel Mühe für uns gegeben. Sie kochte gerne, doch so etwas brachte sie normalerweise nie zu Stande. Normales Essen war nicht wichtig, meist sollte es hier für so etwas schnell gehen. Doch das hier schien ihr sehr wichtig zu sein. "Manchmal frag ich mich, was in Alexis Kopf so vorgeht. Wieso liegt ihr so viel an diesem Essen?"

Ally hatte Recht. Lexi hatte sich solch eine Mühe gemacht, wenn ich das auch noch immer nicht genau verstand, das sollten wir ihr nicht verderben. Wir gingen zum Tisch und setzten uns. "Ich weiß auch nicht, aber wir sollten es einfach genießen", sagte ich auf Allys Frage. Das Essen sah wirklich fantastisch aus, was sie uns da angerichtet hatte. Karotten, Bohnen, Kartoffeln und Fleisch.
Das Wasser lief mir im Mund zusammen.
Ich schenkte uns beiden ein bisschen Rotwein und auch je Wasser ein. Dann erhob ich mein Glas und blickte Ally an. "Auf einen wundervollen Abend, mit der schönsten Frau", sagte ich, lächelte sie an und wir stießen sanft die Gläser aneinander. Das leise Klirren erhellte den Raum und wir tranken je einen Schluck.
Der Wein war gut, lieblich, aber nicht zu süß. Die Wärme war perfekt und ich merkte direkt, wie mit der Alkohol in den Kreislauf floss.
Ich stellte mein Glas wieder ab und nahm das Besteck auf. Ich probierte alles und es war unglaublich lecker. Ich versuchte mich zurück zu halten, doch es dauerte nicht lange, bis ich den Teller geleert hatte.

Wir setzten uns und Jayce füllte uns jeweils Wein und Wasser ein. Vielleicht hätte Alexis ja recht gehabt, dass wir mal so etwas brauchten. Als Jayce sein Glas erhob, tat ich es ihm nach und erwiderte sein Lächeln. "Und auf einen schönen Abend mit dem charmantesten Mann der Welt.", sagte ich zu ihm. Dann stiessen wir an und nippten dann kurz an unseren gläsern. Der Wein war köstlich, aber das war halt die Art von Alexis. Wenn Sie so etwas tat, dann wirklich in perfektionierter Form.
Wir stellten unsere Gläser ab und begannen zu essen. Auch hier spiegelte sich die Art von Alexis wieder. Selten hatte ich so etwas leckeres gegessen.
Irgendwann sah ich zu Jayce, er hatte seinen kompletten Teller geleert und ich musste grinsen. Na, hat's geschmeckt?", fragte ich und aß weiter von meinem Teller. Doch irgendwann packte ich nicht mehr und legte mein Besteck nieder. Ich trank einen weiteren Schluck des Weines und betrachtete Jayce weiterhin. Ich konnte einfach nicht meinen Blick von ihm abwenden.

"Ja, sehr, ich hoffe dir schmeckt es auch", antwortete ich und lächelte Ally an.
Es war wirklich schön mal so einen Abend verbringen zu können. Wenn ich so zurückdachte hatten wir bisher nie einen so ruhigen Abend gehabt, an dem wir einfach für uns sein konnten und uns zumindest für kurze Zeit mal keine Gedanken machen mussten.
Ich nahm mein Rotweiglas und trank noch einen Schluck, dann betrachtete ich Ally. Sie war so unglaublich schön und heute war das erste mal, dass ich sie wirklich so weiblich sah. Nicht, dass Ally nicht immer unglaublich aussah, aber es war nochmal eine ganz andere Seite von ihr und ich musste gestehen, dass ich auch diese -wie alle anderen ebenfalls- über alles liebte.
Ihr Haar, welches sie meist zum Zopf gebunden trug, oder auch mal offen, war geschickt hochgesteckt. Nur ein paar Strähnen umspielten ihr schönes Gesicht.
Das Kleid umspielte sie, war an einigen Stellen enger und an anderen Stellen etwas weiter geschnitten. Es war nicht zu freizügig und man(n) konnte in seiner Fantasie noch weiter spinnen. Aber das musste ich ja gar nicht. Ich kannte Ally und auch die Ally, die in diesem Kleid steckte.
Aber sie sah wirklich bezaubernd aus.

"Ja, es ist wirklich wunderbar.", meinte ich lächelnd und betrachtete Jayce weiterhin. Die nächsten Monate würden schwer werden, wir würden so viel zutun haben und unsere gemeinsame Zeit würde begrenzt sein. Doch wir hatten bisher so viel geschafft, dass auch das kein Problem mehr sein wird.
Nach einiger Zeit stand ich auf und ging zu Jayce. Ich setzte mich auf seinen Schoß und küsste ihn sanft auf die Wange. Ich atmete seinen angenehmen Geruch ein, welcher mir in den letzten Wochen so vertraut wurde.
"Wollen wir uns es irgendwo gemütlich machen?",fragte ich ihn leise und ein ganz leichtes Grinsen huschte mir über die Lippen. Wir hatten den ganzen Abend, sowie die ganze Nacht für uns allein. Und wir durften sie außerhalb der Krankenstation verbringen. Und obwohl wir zwar schon die letzte Nacht zusammen in einem Bett geschlafen hatten, war es etwas ganz anderes Mal etwas Privatsphäre zu haben.

Wir saßen noch einige Zeit so da. Ich brauchte nichts weiter in diesem Moment. Ich hatte ein gutes Essen gehabt, wundervolle Stimmung und das Wichtigste:
Ally saß direkt bei mir.
Was wollte ich mehr? Eigentlich war das doch auch schon mehr, als ich eigentlich verdiente. Ihre wunderschönen Augen blickten mich an. Ihre perfekt geformten Lippen waren zu einem Lächeln geformt. Ihre Zügen waren weich und entspannt. Oft hatte ich sie eher angespannt gesehen. Aber ich liebte sie in jedem Fall.
Ally stand auf und kam um den Tisch herum zu mir. Sie setzte sich auf meinen Schoß und hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Ein Lächeln umspielte meine Lippen. Sie war einfach unglaublich und es war unwahrscheinlich, dass sie sich ihrer Wirkung bewusst war. Sie hätte von mir alles verlangen können und ich hätte es ohne zu überlegen getan.
Ich spürte ihren Atem an meinem Hals und meine Nackenhaare stellten sich auf.
Man konnte praktisch die Stimmung knistern hören.
Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als ich ihre leise Frage hörte und dann ihr Grinsen sah. "Aber gerne doch, Milady", flüsterte ich und ließ meine Lippen sanft über ihren Hals streifen.
Sie sollte sagen oder zeigen wo wir hinsollten. Ich kannte mich hier nicht aus, ganz im Gegensatz zu ihr. Sie hatte den Großteil ihres Lebens hier in diesem Haus verbracht. Und jetzt, wo ich sie so entspannt und glücklich in ihren Amite-Sachen sah, konnte ich es mir auch vorstellen.
Sie hätte hier ein wundervoll ruhiges Leben führen können, voller Harmonie.
Aber so war Ally nicht. Sie war so viel vielschichtiger und das war auch gut so.