Einer der Jungs kam auf mich zugestürmt. Er fixierte mich mit seinem Blick und ich blickte ihn nur verwirrt an. Wer war das und wieso rannte er so auf mich zu? Als er bei mir ankam, packte er mich am Arm und drückte mich an sich. Er entschuldigte sich bei mir und gestand mir seine Liebe. Doch für was entschuldigte sich dieser Junge, ich kannte ihn schließlich nicht. Und was fiel ihm ein, mir zu sagen dass er mich liebte? Ich war nicht seine Freundin, er hatte kein Recht mich so an sich zu ziehen.
Ich drückte ihn von mir weg, doch sein Griff war stark. "Lass mich los oder du wirst es bereuen!", knurrte ich ihn wütend an und schubste ihn dann von mir weg.
Dann rückte ich ein paar Schritte von ihm ab und musterte ihn eindringlich. Er war ziemlich groß und war sehr dünn gebaut. Sein Haar trug er verstrubbelt und seine Augen leuchteten braun-grün. Er sah wirklich gut aus und seinem Aussehen nach zu Urteilen war er sicherlich nett. Doch wen auch immer er suchte, bei mir war er an der falschen Adresse. "Wer bist du? Suchst du das Mädchen in dem Gebäude?", fragte ich ihn leise und deutete auf das Gebäude hinter mich. Aber wieso sollte er sie suchen? Sie hatte schöne braune Haare gehabt und war außerdem ein kleines Stück größer als ich. Wir ähnelten uns kein Stück, sie konnte nicht das Mädchen sein welches er gemeint hatte. Doch ich war das auch nicht.
Laut ihr und den Männern in dem Gebäude hieß ich Alessia. Und er suchte eine Ally, vielleicht hatte ich eine Schwester? Vielleicht wurde sie ja gesucht und ich sah ihr extrem ähnlich?

Ich spürte, wie Ally versuchte mich von sich zu drücken und sich aus meiner Umarmung zu befreien. Ihre Worte verwirrten mich, sie waren abweisend und kalt.
Ich ließ von ihr ab und blickte sie an und dann zerbrach alles in mir.
Ich schluckte schwer, meine Augen wurden glasig, fingen an zu brennen. Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Nun hatten sie mir auch noch Ally genommen, alles, was ich wollte und brauchte, die Person, für die ich mein Leben geben würde, die für mich alles bedeutete.
Ich schüttelte den Kopf.
"Bitte... nein...Ally, ich bin es....Jayce. Bitte erinnere dich...", meine Stimme zitterte und nicht nur die, mein ganzer Körper zitterte, wobei mich nicht die Kälte erzittern ließ, sondern der unendliche Schmerz und die Leere, die sich in mir ausbreitete.
Ich blickte in ihre blau-grauen Augen, die mich nur verwirrt und kühl anblickten.
"Bitte... Ich liebe dich, Alessia. Du musst dich daran erinnern", flüsterte ich flehend.

"Es tut mir leid, aber ich weiß nicht wer du bist. Sicher, dass du niemand anderen suchst?", fragte ich ihn. Seine Stimme wurde zittrig und ich legte den Kopf leicht schief. Er schien getroffen zu sein, davon dass ich ihn nicht erkannte und ihn zurückgestoßen hatte. Doch ich wusste einfach nicht wer er sein sollte.
Hinter ihm tauchte ein weiterer Junge auf, der den Jungen namens Jayce und mich verwirrt anstarrte. Er hielt etwas Abstand vor uns, als ob ich irgendwas schlimmes wäre. Als ob ich eine Gefahr wäre. "Was geht hier vor sich?", fragte er uns beide. Doch dann merkte er was los ist und rückte näher zu Jayce, der total bleich im Gesicht war. "Sie erinnert sich an nichts? An gar nichts?", er legte Jayce dem Arm um die Schulter und sah mich an. "Hey Alessia, ich bin Zeke. Erinnerst du dich an mich?", fragte er mich, seine Stimme war eindringlich und man hörte heraus, dass er unbedingt ein ja hören wollte. "Nein...", ich stockte und ging einen Schritt rückwärts. Ich rieb mir die Arme, da mir wirklich kalt war. "Kann mir jemand sagen, was hier vor sich geht? Ich kenne eich nicht, wirklich. Ihr sucht jemand anderen, wie gesagt, da drin ist ein Mädchen. Vielleicht meint ihr sie.", versuchte ich ihnen klarzumachen. Sie verwirrten mich schrecklich und ich spürte, wie mein Kopf wieder anfing zu pochen. Vorsichtig rieb ich mir die Schläfen und seufzte leise.

Sie erinnerte sich nicht, an nichts. Man hätte mir genauso gut mein Herz rausreißen können, ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ich hörte wie Zeke etwas sagte und spürte seinen Arm um meiner Schulter, aber auch an ihn erinnerte sie sich nicht.
Ohne nachzudenken löste ich mich von Zeke und marschierte an Ally vorbei, dann fing ich an zu rennen und stieß mit voller Wucht die große Tür des Ken Hauptquartiers auf. In mitten der Eingangshalle blieb ich stehen, ich spürte, sie sich die Haut in meinem Gesicht spannte, das musste von getrockneten Tränen kommen. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass welche geflossen waren.
Ich streckte die Arme in die Luft.
"Na los! Erschießt mich, ihr habt mir eh schon alles genommen, dann nehmt mir auch noch das Leben, es ist ohnehin nichts mehr wert!", rief ich und wartete auf Regungen von Ferox oder Ken, die Waffen zückten.
Ohne Ally hatte mein Leben keinen Sinn mehr.
Sie würde von vorne anfangen können, ohne mich. Ein unbeschwertes Leben führen, ich stand ihr dabei nur im Weg.
Sie würde nun, da sie mich nicht mehr kannte, auch nicht um mich trauern müssen, es wäre alles so viel einfacher.

Jayce rannte an mir vorbei in Richtung des Gebäudes. Zeke und ich starrten uns kurz an. "Ich glaub, dass das nicht gut enden wird.", meinte er und bevor er irgendwas tun konnte, rannte ich diesem Jayce hinterher. Auch wenn ich ihn nicht kannte, verband uns anscheinend irgendwas. Und irgendwie wollte er mir auch nicht ganz egal sein, er sollte nichts falsches tun.
"Jayce!", schrie ich ihm hinterher und kam an, als er die Worte schon ausgesprochen hatte. Die Leute um ihn herum zückten Waffen und ich sah, wie jemand auf den Abzug drücken wollte. Ich rannte los und warf mich auf Jayce, zusammen fielen wir zu Boden und die Kugel ging durch die Wand.
Ich sah zu Jayce, welcher unter mir lag. "Bitte wirf dein Leben nicht einfach so weg.", murmelte ich leise und war gebannt von seinen Augen. Sie strahlten so eine unglaubliche Wärme aus, obwohl er verzweifelt und am Ende war. Von dieser Wärme ging mein Herz auf und ich harrte noch eine Sekunde aus ehe ich mich aufrappelte und die Leute um uns herum anstarrte. "Alessia, du kennst ihn doch noch nicht mal. Willst du dein Leben wirklich so wegwerfen?", fragte mich der Junge von vorhin. Doch ich ging nicht auf seine Frage ein. "Bin ich nur hier, damit ihr ihn bekommt? Wieso erinnere ich mich nicht an ihn?", fragte ich zurück und der Junge grinste mich an. "Wir haben dir schlicht und einfach alle Erinnerungen genommen. An deine angebliche große Liebe und auch an alles andere.", gab er mir als Antwort. "Dann lasst ihn leiden! Ich erinnere mich doch eh nicht an ihn, dann schaut wie er dran zerbricht und erschießt ihn nicht einfach. Das wäre wirklich zu dumm.", meinte ich und trat einen Schritt auf ihn zu. Ich spürte den Blick von zeke in meinem Nacken und hörte ihn erschrocken einatmen. "Das ist eine gute Idee, da spricht eine raffinierte kleine Ferox aus dir.", sagte der Junge. "Eine was?", meinte ich verwirrt, doch er schüttelte nur den Kopf.

Mein Herzschlag ging ins unermessliche, ich hörte das Entsichern von Pistolen und machte mich auf den durchdringenden Schmerz gefasst, der mich gleich durchbohren und mein Leben auslöschen würde. Doch jemand riss mich von den Beinen und die Kugel, die für mich bestimmt war, fand ihren Weg in die Wand.
Ich blickte auf zu Ally, die über mir gebeugt war.
Erinnerte sie sich? Hatte die Situation ihre Erinnerungen zurück geholt? Wahre Liebe musste dich doch durchsetzen, oder lag ich da falsch?
Doch sie erinnerte sich nicht. Ich ließ mein Kopf zu Boden fallen und spürte, wie er hart aufschlug, doch das war mir egal: "Mein Leben ist ohne dich nichts mehr wert."
Ich hörte, wie sie mit den Ken und Ferox sprach, die gerade noch auf mich gezielt hatten.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein... sie sollen mich töten, ich will so nicht leben", meine Stimme war ein Wispern.
Es war alles nicht fair. Ich war an allem Schuld. Ich hatte nicht nur Ally verloren, ich hatte auch noch Nici in Gefahr gebracht und so mein Versprechen zu Four gebrochen.
Alle Kraft war aus meinem Körper verschwunden, mein Wille war gebrochen, sollten sie doch mit mir machen, was sie wollten.

"Nein, wir haben entschieden Jayce.", sagte der Junge laut und sah von ihm zu mir. "Alessia, nimm ihn mit und beeil dich.", sagte der Junge zu mir. Ich ließ es mir nicht zweimal sagen und rannte zu Jayce. Ich nahm seine Hand in meine und zog ihn hoch. "Bitte komm mit.", sagte ich leise zu ihm und zog ihn gegen seinen Willen hinaus in die Kälte.
Zeke kam zu und und drückte mich vorsichtig von Jayce weg. Dann packte er sich Jayce und stieß ihn gegen eine Mauer. "Was soll das?", fragte er ihn wütend, aber zugleich auch verzweifelt und versuchte ihn wachzuschütteln. "Schau dir Alessia an, schau sie dir genau an. Auch wenn sie sich nicht an dich erinnert, ist sie noch immer Ally. Sie würde nie wollen, dass du dein Leben so wegwirfst.", Zeke deutete auf mich und ich sah zu Boden. Ich hatte Jayce gerade das Leben gerettet, obwohl er es mir sicherlich verübeln würde. "Ihr habt die letzten Wochen immer auf große Liebe gemacht, habt dafür gekämpft zusammen zu sein. Sie wird dich immer lieben, ihr Herz wurde nicht ausgelöscht." Zeke ließ Jayce los und sah ihn intensiv an. Obwohl ich die beiden Jungs nicht kannte, strahlten sie irgendwas vertrautes für mich aus. Zeke zog seine Jacke aus und reichte sie mir. "Zieh sie an.", befahl er mir und ich tat was er sagte. "So, ihr habt beide etwas warmes an.", Zeke holte Handschellen heraus und zog mich an die rechte Seite von Jayce. "Ihr lauft jetzt zusammen zu den Amite und ihr werdet euch darüber unterhalten. Und ja Jayce, es ist mir wirklich egal was du denkst. Ich ertrag das ganze nicht und außerdem bist du mir im Moment keine Hilfe. Ich werde mich jetzt um Nici kümmern." Er machte unds mit den Handschellen aneinander fest und drehte uns den Rücken zu. Dann verschwand er auf der Rückseite des großen Gebäudes, ich hörte ihn noch lange Zeit fluchen.
Mein Blick wanderte zu Jayce. Seine Wangen waren noch immer feucht von den Tränen und strich ihm mit meiner freien Hand die Tränen weg.

Sie würden mich nicht töten, sie wollten mich leiden sehen. War das nicht schon genug? War es nicht genug, dass ich darum bettelte, dass sie mein Leben beendeten? Was hatten sie davon? Ich verstand das ganze nicht, wie konnte man jemandem soetwas wünschen?
Ally zog mich auf die Beine und zog mich raus in die Kälte. Wir gingen ein paar Schritte, bevor Zeke Ally von mir wegdrückte und mich gegen eine kalte Mauer drückte.
Ich schaffte es nicht ihm in die Augen zu sehen und ich schaffte es auch nicht Ally anzusehen, als er auf sie deutete. Natürlich wusste ich, dass das unglaublich dumm von mir gewesen ist, aber das war, was ich fühlte. Ich wollte nicht mehr leben.
Zeke ließ mich los, zog seine Jacke aus und reichte diese Ally, dann machte er uns mit Handschellen aneinander fest. Es hatte keinen Sinn sich zu wehren, das wusste ich, also ließ ich ich machen.
Zeke drehte sich um, um zurück zum Hauptquartier zu gelangen. Ich sollte bei ihm sein und ihm helfen. Nici war meinetwegen in Gefahr und nun auch Zeke.
Ich bewegte mich vorwärts ohne nachzudenken, ohne auf Ally zu achten. Ich wollte hier weg, bevor noch mehr passierte. Wir gingen die schneebedeckten Straßen entlang und durch das Gebiet der Ken. Gleich würden wir an dem Haus vorbeikommen... unserem Haus. Ich schluckte schwer.

Er ging einfach los und achtete nicht weiter auf mich, also ließ mich einfach mitziehen und musterte die schneebedeckten Straßen. Ich fühlte mich an seiner Seite nicht wohl und eigentlich sollte ich das doch, denn anscheinend war ich mal seine Freundin gewesen. Irgendwas an ihm sollte mir doch bekannt vorkommen, doch so wie er mich ignorierte, würde mir wohl nie etwas bekanntes an ihm auffallen.
Vor einem kleinen Haus mit schonen Baustil, wurde er langsamer bis er fast wie versteinert dastand. Ich versuchte seinem Blick zu folgen. Er sah sich das Haus an und so tat ich es auch. Es war klein, sah aber schon von außen gemütlich aus. Der Weg zum Eingang war komplett mit Schnee bedeckt, welcher durch die Sonne funkelte. Irgendwas machte Klick in meinem Kopf, ich kannte dieses Haus. Ich war gestern hier gewesen mit irgendjemanden, wir hatten irgendwelche Pläne geschmiedet welche mir nicht so ganz in den Kopf wollten. Ich war glücklich, hatte Bauchkribbeln gehabt...doch genaue Zusammenhänge erschlossen sich mir nicht. "Jayce?", fragte ich leise und ging einen kleinen Schritt auf das Haus zu. "Waren wir gestern hier gewesen?", meine Stimme wurde nur noch leiser. Ich sah ihn nicht an und fixierte stattdessen nur das Haus. Ich wollte mehr wissen, doch ich würde nie eigenständig darauf kommen.

Meine Beine verweigerten mir das Weitergehen. Eigentlich wollte ich hier nicht stehen bleiben. Dieses Haus war für Ally und mich bestimmt gewesen. Wir hatten hier einziehen wollten, hatten unser Leben geplant.
Ally riss mich aus meinen Gedanken, als sie meinen Namen sagte und einen Schritt auf das Haus zumachte.
Ich blickte sie mit großen Augen an, als sie mich fragte, ob wie hier gewesen waren. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem ganzen Körper aus und ich ging zu ihr. "Ja! Ja, wir waren gestern hier. Wir sind hergefahren weil ich dich überraschen wollte. Wir wollten hier einziehen", sagte ich und griff ihre Hand. Ich zog sie mit zur Haustür und schob die Steine - wie gestern auch - mit dem Fuß zur Seite, dann hob ich den Schlüssel auf und schloss die Tür auf.
Gemeinsam betraten wir das Haus.
Ich ging mit Ally in das große Wohnzimmer, in dem wir gestern zuletzt gestanden haben.

In seiner Stimme schwappte Überraschung mit und er nahm meine Hand in seine. Seine Hand war trotz der Kälte warm und weich. Er zog mich hinter sich her und schob ein paar Steine mit dem Fuß weg. Ein Schlüssel entblößte sich uns und er schloss die Tür auf. Wir gingen zusammen in das ebenso kalte Haus.
Er führte mich in einen großen Raum, der das Wohnzimmer darstellen sollte. "Ich liebe es hier...", murmelte ich leise und mit meinen Augen untersuchte ich den Raum eindringlich. Es war so wunderschön hier.  Das hier waren anscheinend unsere Träume gewesen. Wir wollten zusammen in ein Haus ziehen, das hieß, dass wir uns eine Zukunft aufbauen wollten. Das Haus wäre sicher perfekt dafür gewesen.
Irgendwann blickte ich wieder zu Jayce und lächelte ihn leicht an. "Wir wollten hier einziehen? War das zwischen uns so ernst?", fragte ich ihn interessiert und zog ihn diesmal weiter. Ich sah mir die Räume interessiert an und ging irgendwann zusammen mit Jayce eine Treppe hoch. Meine Füße führten mich genau in einen Raum, in welchem mir Erinnerungen kamen. Wir hatten uns schüchtern angeschaut, meine Hand lag in seiner und seine andere Hand an meiner Wange. Er hatte mich geküsst, wir kannten uns kaum und es war unser erster gemeinsamer Kuss gewesen. Dann kam eine Erinnerung, wir hatten das selbe an wie in der anderen Erinnerung von gestern. Wir saßen wieder in diesem Raum auf dem Boden. Wir hatten uns wieder geküsst.
"Hier haben wir uns das erste Mal geküsst oder? Und gestern wieder...", meine Stimme war leise und erst jetzt fiel mir auf, dass ich während die Erinnerungen gekommen waren, meine Finger mit seinen verschränkt hatte.

Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich nickte.
"Ja. Mehr als das...", antwortete ich leise und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Ich konnte meine Gefühle nicht einordnen. Sie hatte sich vorhin wohl an etwas erinnert, aber jetzt schien sie nichts mehr zu wissen, von uns und unseren Gefühlen.
Ally ging weiter und zog nun mich mit sich. Wir gingen die Treppe hinauf, die leise unter uns knarrte und sie steuerte direkt auf das Schlafzimmer zu.
Sie musste sich an etwas erinnern. Ihre Finger verschränkten sich mit meinen und leise teilte sie mir mit, an was sie sich erinnerte.
Ich drückte ihre Hand und drehte Ally so zu mir, dass sie mir in die Augen blicken musste. Meine Augen brannten unglaublich, aber das war mir egal. Ich nickte.
"Ja, das haben wir. Ich hab dir damals dieses Haus gezeigt und hier haben wir uns das erste mal geküsst. Und dann haben wir gestern entschieden hier einzuziehen. Hier hat das alles mit uns begonnen.... und....ich.... ich will nicht, dass es endet...", meine Stimme wurde immer leiser, immer brüchiger, bis sie schließlich erstarb und Tränen ihren Weg aus meinen Augen fanden und über meine Wange kullerten.

"Niemand hat gesagt, dass es je enden muss...", erwiderte ich daraufhin und strich mit meiner freien Hand ihm wieder die Tränen weg. "Bitte mach irgendwas, damit ich mich an unsere Zeit erinnere. Zeig mir, wieso ich mich in dich verliebt habe.", meine Stimme war leise und vorsichtig zog ich Jayce näher an mich. Ich umarmte ihn, versuchte ihm Trost zu spenden. Nicht weil ich mich verpflichtet fühlte das zu tun, sondern weil ich es wirklich wollte. Es kam aus meinem innersten heraus und ich konnte ihn einfach nicht so traurig sehen. Mein Kopf hatte mir bestätigt, dass er eine wichtige Rolle in meinem Leben gehabt hatte, doch ich wollte mehr wissen. Mir fehlte so viel von ihm, an das ich mich erinnern sollte. Doch mein Kopf tat weh, die Kopfschmerzen waren einfach höllisch. Doch vielleicht war das gar kein schlechtes Zeichen. Nur die Nachwirkung von Erinnerungen...
"Du kannst mir sicherlich auf die Sprünge helfen, nur wegen diesen Leuten, muss es noch lange kein Ende geben. Ich spüre, dass uns etwas tiefes miteinander verbindet. Aber mir fehlen so viele Sache über uns, so viele Informationen.", sagte ich leise und sah zu ihm hoch. "Wenn du nicht willst, dass das mit uns endet, dann musst du mir helfen. Aber ich vermute, dass das Zeit beanspruchen wird...sie haben mir alles genommen was ich hatte. Ich weiß nicht wer ich bin, wer meine Angehörigen sind, was meine Träume und größten Ängste waren..."

Ally wischte mir sanft die Tränen aus dem Gesicht.
Ich sollte etwas tun, damit sie sich an mich erinnerte? Aber was sollte ich tun? Was konnte ich tun?
Sie zog mich näher an sich heran und umarmte mich. Ihr Geruch drang in meine Nase. Dieser Geruch, der mir so bekannt war, wie sonst nichts. Ich spürte ihren Herzschlag und schlang langsam meinen Arm um sie, der nicht an ihr gebunden war. Ich drückte sie an mich.
Ich wollte sie nicht loslassen, nie wieder.
Als sie wieder zu mir sprach, war ihre Stimme noch immer leise, doch sie blickte zu mir hoch.
Ihre Stimme war so klar, ehrlich. Sie wollte sich erinnern, aber sie konnte nicht.
Ich nickte und blickte ihr tief in die Augen, dann kam mir eine Idee. Ich wusste nicht, ob es klappen würde, aber ich wollte es versuchen, auch, wenn die Gefahr bestand, dass sie mich dann von sich stoßen würde, ich musste es versuchen.
"Bitte erschreck nicht.... ich möchte... etwas probieren", sagte ich leise und legte meine Hand auf ihre Wange, dann, bevor sie etwas tun konnte, beugte ich meinen Kopf zu ihr hinunter und küsste sie. Ich küsste sie, wie damals, erst vorsichtige und ließ dann meine gesamte Liebe zu ihr in den Kuss hineinfließen.

Er drückte mich an sich, doch jetzt ließ ich es zu und stieß ihn nicht von mir. Ich wollte seine Nähe spüren, wollte dadurch erfahren wie stark unsere Liebe zueinander war. Sie musste doch sicher stärker sein, als dieses Mittel mit welchem sie mein Gedächtnis ausgelöscht hatten.
Als er mir sagte, dass er etwas versuchen wollte, konnte ich mich gar nicht wehren oder irgendwas dazu sagen. Er legte seine Hand auf meine Wange und beugte sich einfach zu mir hinunter. Ich spürte seine Lippen auf meinen, mit welchen er mich erst vorsichtiger küsste und dann intensiv. Es fühlte sich so richtig an und ich schloss die Augen. Vor meinem inneren Auge spielten sich einige Szenen ab. Wie verzweifelt ich war, als wir uns verabschieden mussten nach unserem ersten Kuss. Ich hatte nichts mehr gegessen und lieber getrunken. Ohne ihn erschien mir alles so sinnlos, es war schon damals nicht lebenswert. Dann wechselte die Situation. Wir lagen zusammen auf einem Bett und kuschelten uns eng aneinander, ich hörte mich sagen wie sehr ich ihn liebte. Dann sah ich wie oft er seine Lippen auf meine gelegt hatte, wie er mir sagte, dass er mich liebte und wie wir versuchten eine Beziehung zu führen obwohl es gesetzlich nicht erlaubt war.
Ich erwiderte den Kuss, drückte mich enger an ihn und legte meine Hand in seinen Nacken. Ich wollte ihn näher an mir spüren, wollte ihm so nah sein wie ich es früher schon war.

Ich wusste nicht, ob es klappte, ob ich ihr so half, ob sie sich erinnerte oder nicht, aber es tat gut sie zu küssen, ihre Nähe zu spüren, ihre Lippen auf meinen zu spüren.
Ich wollte den Kuss nicht enden lassen und ich wünschte sie könnte sehen, was ich sah. Wie einzelne Szenen aus unserem gemeinsamen Leben an mir vorbei zogen. Wie wir gemeinsam geflohen waren und uns in der Stadt ein Leben aufgebaut hatten. Wie ich für sie auf dem Klavier spielte und sie einfach nur ansah. Wie wir zusammen lachten und unsere erste nach in unserer gemeinsamen Wohnung.
An dem Abend, an dem das Bild auf ihrem Handy entstanden war, auf dem wir so unendlich glücklich waren. An mein Gesicht, als ich sie so wunderschön hergerichtet sah, in dem Amite Kleid, ihre Haare hochgesteckt, wie ich es ihr später vom Körper streifte und die Klamotten im ganzen Zimmer verteilt gewesen waren.
Die Momente, in denen wir uns stritten, weil auch das zu einer Beziehung gehörte, die Momente, in denen ich um sie bangte und die Momente, in denen wir uns so unendlich nahe waren.
Wie sehr ich doch hoffte, dass sie das alles sah, dass sie sich an alles erinnerte. Es durfte nicht vorbei sein.
Langsam, ganz langsam löste ich meine Lippen von den ihren, hielt meine Augen jedoch noch einen Moment geschlossen und atmete den Duft ihrer Haare ein, dann öffnete ich langsam die Augen.

Als ich den Kuss angefangen hatte zu erwidern, kamen weitere Szenen. Wir sind in eine andere Stadt geflohen, wir bauten uns dort ein Leben auf mit einer eigenen Wohnung und allem drum und dran. Jayce spielte mir auf dem Klavier vor, jedes mal hatte er mich damit verzaubert und fasziniert. Ich konnte nie genug davon bekommen, wenn er mir am Klavier vorspielte. Ich sah wie wir lachten, wie unsere Gesichter rot davon anliefen und wir keine Luft deswegen bekamen. Dann sah ich, wie wir unsere erste Nacht in unserer Wohnung verbrachten und wie wir ein Foto für mein Handy gemacht hatten. Wie ich in bunten Klamotten dastand, ich war geschminkt und meine Haare waren mir hochgesteckt. Als Jayce mich so sah, hatte ein Junge neben mir Witze darüber gerissen. Wir schienen so glücklich miteinander zu sein.
Ich sah wie wir uns stritten, doch später nur noch ein besseres Verhältnis zueinander hatten. Wie viel Angst ich hatte, als Jayce abends nicht nachhause kam und komplett von der Bildfläche verschwunden war. Es war so viel, was in meinem Kopf vorging, so viele Augenblicke zwischen uns.
Irgendwann löste er sich ganz langsam von mir und ich sah zu ihm hoch. Vorsichtig öffnete er auch seine Augen. "Jayce.", murmelte ich leise, ich konnte mir mein riesiges Lächeln nicht verkneifen. Hatte er auch das gesehen, was ich gesehen hatte? Hatten wir das Selbe gespürt? "Ich weiß, wer du bist...", das war das einzige was ich vor Freude herausbekam. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals gefallen, doch ich riss mich zusammen. Ich wollte nicht komplett die Fassung verlieren.

Ich blickte in Allys Gesicht, zunächst in ihre wunderschönen Augen, dann fiel mir ihr breites Grinsen auf, als sie leise meinen Namen sagte.
Mein Mund blieb offen stehen, als sie die nächsten Worte von sich gab.
"Was? Ist....ist das dein ernst?!", ich war fassungslos und unglaublich aufgeregt.
Wieder stiegen Tränen in meine Augen, dieses Mal jedoch aus einem anderen Grund. Es war pure Freude, die in mir aufstieg. Es fühlte sich an, alsob mein Herz genau in diesem Moment sich wieder zusammensetzte.
Ich drückte Ally an mich, so fest ich konnte. Mein Herz raste und ich fing wieder an zu zittern.
"Ich liebe dich, ich liebe dich so sehr. Es tut mir so leid, Ally. Bitte verzeih mir, lass mich nicht mehr allein", meine Stimme bebte.

"Ich liebte dich auch.", bei diesen Worten war meine Stimme noch immer vorsichtig, mir fehlten noch so viele Erinnerungen und ich wollte diese Worte nicht so einfach vergeben. "Aber ich weiß trotzdem nicht alles, mir fehlt noch so viel von uns beiden. Jede Sekunde über die ich nichts weiß, macht mich traurig...", ich schmiegte mich an ihn, doch ich sah ihm weiterhin in die Augen. Ihm waren Freudentränen aufgestiegen und ich musste darüber lächeln.
Langsam fing ich an zu zittern, es war kalt hier drin und die Jacke von Zeke hielt nicht warm. Sie hing an mir wie ein Sack, da sie mir viel zu groß war. Ich wollte einen Pullover anziehen und dicke Socken. Das einzig wirklich warme an meinem Outfit war der dicke Schal, der das Pflaster an meinem Hals verdeckte. "Können wir bitte irgendwohin wo es warm ist? Ich erfriere hier drin.", sagte ich mit zittriger Stimme. Zwar spürte ich die Körperwärme von Jayce, doch sie wärmte mich nicht ausreichend. Es war mitten im Winter und ich wollte mir keine Erkältung in dem Haus holen, schließlich wollte ich fit sein um noch mehr über mich zu erfahren und nicht krank im Bett liegen. "Kannst du mir ein bisschen was über mich erzählen?", bat ich ihn während wir die Treppe hinuntergingen.

Ich spürte, dass sie bei den Worten zögerte. Ich blickte Ally an. "Entschuldige... ich wollte dich nicht unter Druck setzen", sagte ich leise.
Ich drückte ihr einen Kuss aufs Haar und strich ihr über ihren Arm, um sie etwas mehr zu wärmen, doch ich merkte, dass sie anfing zu zittern. Ihr war kalt, es war hier auch kalt. Ich ließ von ihr ab, zog meine Jacke über die eine Hand, die nicht an Ally gefesselt war und stülpte dann den Ärmel vom andern Arm herum, sodass er über Allys Arm gezogen wurde und legte ihr die Jacke dann um die Schulter.
Es war eine dicke Jacke, die sie erst einmal warm halten sollte, auch, wenn sie sie jetzt falsch herum anhatte. "Ja, natürlich, lass uns gehen", sagte ich und wir gingen gemeinsam die Treppe hinunter.
"Ja, natürlich", sagte ich, während wir weitergingen. Ich schloss die Tür hinter uns hab und versteckte den Schlüssel wieder, dann gingen wir weiter und ich begann Ally zu erzählen, wie wir uns getroffen hatten und was dann geschehen war. Der Weg war ziemlich lang, aber ich erzählte ihr alles so detailgetreu wie möglich und so verging die Zeit doch ziemlich schnell und irgendwann kamen wir bei den Amite an.

"Hast du nicht, ich hab dir aus freiem Willen die Wahrheit gesagt. Sie haben mir vielleicht mein Gedächtnis genommen, aber nicht mein Herz. Ich werde mich immer zu dir hingezogen fühlen, du wirst immer einen wichtigen Platz in meinem Herzen haben.", sagte ich lächelnd und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sie war kalt aber unter meinen Lippen wurde sie warm.
Ich löste mich von ihm und sah ihm zu, wie er die Jacke auszog und sie über mich legte. "Wenn dir kalt ist, dann nimm bitte die Jacke wieder. Ich will nicht, dass du frierst wegen mir.", sagte ich und zusammen gingen wir hinaus. Wir liefen die Straßen entlang und ich sah mir alles eindringlich an. Der Weg war ewig lang und Jayce nutzte dies, denn er erzählte mir alles so genau wie es nur ging. Vor meinem inneren Auge stellte ich mir all das vor und musste darüber lächeln. Nach und nach warf ich einige Dinge ein, da mir wieder Erinnerungen kamen.
Irgendwann standen wir vor einem kleinen Haus, hier drin hatte ich mal gewohnt. Das kam mir zumindest in den Sinn. "Ich trau mich nicht, da drin sind meine Eltern. Was soll ich ihnen sagen, ich erinnere mich kaum an sie. Eigentlich so gut wie gar nicht.", meinte ich zweifelnd.

Ich biss mir auf die Lippe. Ich hatte keine Ahnung, wie Allys Eltern reagieren würden.... Wir Alexis und Alessandro reagieren würden. Sie würden mir vermutlich die Schuld geben, womit sie ja auch recht hatten. Es war meine Schuld, ich hatte Ally nicht aufgehalten, ich hatte nicht auf sie aufgepasst.
"Wir schaffen das schon", sagte ich leise und drückte ihre Hand, doch bevor ich die Tür öffnen konnte, hörte ich einen Wagen hinter uns zum stehen kommen.
Ich drehte mich um und sah, wie Zeke aus der Fahrertür ausstieg. Ihm schien nichts passiert zu sein. Dann öffnete er die hintere Tür und half jemandem aussteigen. Es war Nici. Sie hatte am Kopf geblutet, doch das Blut war schon angetrocknet. Beim gehen hielt sie sich die Seite, ihr Pullover war an der Stelle mit Blut getränkt.
"Komm kurz mit", sagte ich leise zu Ally und ging mit ihr zu den beiden.
Nici blickte auf und schenkte und ein erschöpftes Lächeln: "Hey ihr zwei."
"Nici, es tut mir leid...", sagte ich leise, doch sie schüttelte den Kopf.
"Mir tut es leid... ich war zu spät, sie hatten Ally das Serum schon verabreicht...", ihre Augen füllten sich mit Tränen.
"Sch, du kannst nichts dafür, wir müssen dich erst einmal verarzten... und Jay, wir reden später, hier, der Schlüssel", sagte Zeke und warf mir den Schlüssel der Handschellen zu. Ich fing ihn, schaute Zeke jedoch eindringlich an. "Warte kurz", sagte ich und blickte Ally an. Ich hatte ihr viel auch von den anderen erzählt, nun war sie dran, ob sie sich an sie erinnerte.

"Ich hoffe es wirklich.", murmelte ich und drehte mich um als ich einen Wagen hörte. Zeke stieg aus dem Auto und dann öffnete sich die Tür hinter ihm. Es war Nici. Sie hatte eine Wunde am Kopf und schien auch an der Seite verletzt zu sein.
Wir gingen auf die beiden zu und Nici schenkte uns ein erschöpftes Lächeln. Doch ihre Augen füllten sich mit Tränen, als sie sich entschuldigte. Sie entschuldigte sich für etwas was nicht ihre Schuld war, das ganze war alleine meine Schuld. Die Erinnerung war wir nämlich gekommen. Ich hatte mich früh am Morgen aus dem Staub gemacht, ganz alleine. Ich hatte mich selbst in Gefahr begeben.
Als Jayce mich so auffordernd ansah, schüttelte ich nur den Kopf. "Ich erinnere mich nicht...", gestand ich und sah Nici eindringlich an, doch dann wurde mein Blick entschuldigend. "Wenn ich wieder gesund bin, dann komm ich mal vorbei. Vielleicht erinnerst du dich dann wieder an mich.", sagte Nici und schenkte mir ein schwaches Lächeln. "Ich hoffe das wirklich, ich glaub wir wären sicher gute Freundinnen wenn wir uns besser kennen würden...", meinte ich lächelnd. "Ally, wir müssen eindeutig mehr Zeit verbringen. Das haben wir die letzten Wochen so verpasst.", meinte Nici und ich zuckte nur unwissend die Schultern, da die letzten Wochen mir nicht allzu bekannt waren. Ich kannte nur die Erläuterung von Jayce.
"Na dann, wir müssen dann auch mal auf die Krankenstation.", Zeke legte den Arm um Nici. "Viel Glück euch beiden.", er deutete auf das Haus hinter uns. "Danke, gute Besserung Nici.", sagte ich und zwang mir ein Lächeln auf.

"Bis dann", sagte ich zu den beiden und seufzte leicht. Zeke war tierisch sauer auf mich und das mit recht. Es gab genug, um das wir uns sorgen mussten und ich bitte darum, dass man mich tötet.
Nun würde ich mich allem stellen müssen.
Vielleicht würde Zeke es den anderen sagen, vielleicht auch nicht. Wenn ja, würden sie mich hassen und das mit Recht.
Ich schaute Zeke und Nici hinterher, wie sie in der Krankenstation verschwanden, dann löste ich die Handschellen erst von Allys Handgelenk und dann von meinem. Ich blickte sie noch einmal an und küsste sie.
Dann ging ich voraus und drückte die Tür auf. Ich hörte unbeschwertes Lachen aus dem Wohnzimmer und Geplauder. Ich nahm Allys Hand. Mein Herz raste. Langsam ging ich voran und öffnete die Tür vom Wohnzimmer. Direkt blickten mich die 4 Augenpaare an.
"Hey, da seid ihr ja wieder", sagte Alexis glücklich und sprang auf, doch ich hielt eine Hand hoch.
"Ich... muss euch was sagen...", sagte ich. Meine Stimme gedämpft und ich schaffte es nicht einen von ihnen direkt anzuschauen.
"Was meinst du, Jayce?", fragte Isabella.
"Ally kam in einen Hinterhalt.... einige Ken haben ihr aufgelauert und...ihr das Serum verabreicht", meine Stimme wurde immer leiser.

Jayce machte uns die Handschellen ab und küsste mich kurz. Ich erwiderte den Kuss und verschränkte meine Finger mit seinen. Dann gingen wir hinein und hörten lautes Lachen. Wir gingen in das Wohnzimmer, wo zwei Erwachsene saßen und zwei in unserem Alter.
Das Mädchen sprang glücklich auf und ich schluckte. Sie hieß Alexis und war die Schwester von Jayce, meine beste Freundin.
Doch Jayce hob die Hand und wollte es erklären, doch seine Stimme wurde immer leiser als ergriff ich das Wort. "Sie haben mir mein Gedächtnis genommen und...", ich stockte. "Ich kann mich an niemanden aus diesem Raum erinnern außer an Jayce, was aber daran liegt, dass meine Erinnerungen langsam wieder zurückkommen. Das ist eigentlich nie der Fall...besonders nicht so kurz nach der Injektion.", sagte ich und alle starrten mich erschrocken an. Die Frau sprang auf und lief sofort zu uns. Sie nahm vorsichtig meine Hand und sah mich besorgt an. "Kleines, geht es dir gut? Brauchst du irgendwas?", meinte Mutter fuhr sich gestresst durch ihr blondes Haar. "Wir werden dir Zeit geben...", meinte sie außerdem. "Wäre ein Tee in Ordnung??", fragte ich sie leise und sie nickte. "Geht beide hoch und gönnt euch eine Dusche oder ein warmes Bad. Euch war sicherlich kalt in den Klamotten. Ich stell euch den Tee nach oben, macht euch keine Sorge. Ich mach euch auch noch ein paar Sandwiches, ihr habt heute noch nichts gegessen.", meine Mutter machte sich sofort auf den Weg in die Küche. Doch als sie merkte, dass Jayce und ich noch immer wie angewurzelt dastanden, seufzte sie kopfschüttelnd. "Husch husch, ab ins Bad.", meinte sie. Mein Vater und Alexis folgten ihr still, wollten mir anscheinend Ruhe gönnen und auch Zeit.